Whim of FateHans Feignewinter ZINCAndreas Tschopp: Posaune
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Instrumentalsongs, welche den grössten Teil Feigenwinters bisheriger Arbeit ausmachen, bestimmen auch hier das Repertoire. Die Stücke für diese Besetzung der kraftvollen dunklen Klänge werden für Kollektivimprovisationen genauso häufig wie für Soli der einzelnen Spieler verwendet. Die teils stark von Beats geprägten Texturen erhalten Kontrast durch völlig frei schwebende Erkundungen.«Objet Trouvé», das Stück in der Mitte der Sammlung, bildet durch sein Rubato-Time einen starken Kontrast zur fast gesamten Umgebung auf der CD, einer mehrheitlich von Raster und Groove betonten Ästhetik. Das Thema zu dieser völlig freien Improvisation wird an den zeitlichen Rändern der Sammlung gespiegelt, und bildet so den Rahmen der CD. Aber auch dort, wo sich die Musik in Time und Harmonie bewegt, reichen die Muster von klaren Soloimprovisationen mit Begleitung wie in «Oberwil» bis zu kompletten Kollektiv-Improvisationen wie in «Im Gedankenhorst». Die nachtwandlerische Sicherheit zwischen Tschopp und Landolf zeigt sich in Passagen, wo sie miteinander in einen exponierten Dialog treten, wie etwa in «Joringel, wartend» genauso wie dort, wo sie, ebenso sensibel improvisierend, einen Boden für ein Klaviersolo legen, wie in «EMX». In dieser Band wird das übliche Konzept eines Jazztrios auf den Kopf gestellt; besteht ein reguläres Trio aus einem Solisten mit zwei Begleitern, so geht «Whim of Fate» von einem Rollenverständnis aus, in dem das Klavier als alleiniger Begleiter Gesellschaft von zwei Solisten erhält. Auf dieses Muster greift das Trio immer wieder zurück, aber nur, um die anfänglich aufgestellten Rollen völlig zu verlassen und zu einem Gesamtklang zu finden, in dem sich alles mit allem verwebt.1: To What Extent2: Oberwil*3: Joringel, wartend*4: I’d Love to5: Right-Hand Twist6: Objet Trouvé7: Im Gedankenhorst*8: EMX9: Anders als damals*10: USA?11: Die Indiskretion des ZufallsUNIT Records, 2014 |
bei Doppelklick auf Stücktitel mit *:
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